Wintersportzüge fahren erstmals
24.12.2004

Am kommenden Wochenende fahren erstmals in dieser Wintersaison die Wintersportzüge von Dresden ins Osterzgebirge. Auf Bestellung des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) rollen am Sonnabend und am Sonntag je zwei Züge als Wintersport-Regional-Expreß vom Dresdener Hauptbahnhof nach Altenberg und wieder zurück, teilt die Bahn gestern mit. Der Express verkehrt in folgenden Zeiten: Hinfahrt ab Dresden Hauptbahnhof um 8.05 Uhr und 10.05 Uhr; Ankunft in Altenberg 9.08 Uhr bzw. 11.08 Uhr. Zurück rollen die Züge um 15.18 Uhr und 17.18 Uhr vom Altenberger Bahnhof.

Die Wintersportzüge halten auch in Dohna, Glashütte, Lauenstein und Geising. Weitere Infos unter 0351/ 4 61 56 66.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Gedenktafel in Heidenau erinnert an Hochwasser
23.12.2004

Zerstört und wieder auferstanden: Die Müglitztalbahn steht für ein Wunder nach der Flut.

Eine bronzene Gedenktafel im Bahnhof Heidenau-Nord erinnert seit gestern an ein besonders tragisches Kapitel der Hochwasserereignisse im August 2002. Die Flut hatte die 38 Kilometer lange Strecke der Müglitztalbahn zwischen Heidenau und Altenberg komplett zerstört. Doch nur wenige Monate später begann ihr Wiederaufbau. Die schnelle Entscheidung der Deutschen Bahn und des Verkehrsver-bundes Oberelbe machten das Wunder im Müglitztal mög-lich. Insgesamt stecken 46 Millionen Euro in der Wiedererrichtung dieser Bahnstrecke, die seit 20. Dezember 2003 voll befahrbar war. „Die kaputte Bahn war ein herber Schlag für unsere Infrastruktur, für die Schlösser, den Wildpark, das Stadion“, sagt Frank Gössel (CDU), Bürgermeister von Geising, zur Enthüllung der Tafel. Die befindet sich am Aufgang zum Bahnsteig 4/5. Von da fahren die Züge ins Müglitztal. Auch in Heidenau hätte sich keiner träumen lassen, daß die Züge so schnell wieder auf Achse gehen können. „Der Bahnhof bekam seine ursprüngliche Bedeutung zurück“, betont Vize-Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU). Seit dem 12. Dezember sind die roten Regio-Sprinter mit 50 Minuten Fahrzeit so schnell wie noch nie zuvor unterwegs. „Wir hoffen, daß unsere Kunden das neue Angebot zahlreich nutzen“, so Arndt Eißmann, Leiter des Regionalnetzes Ostsachsen der Deutschen Bahn. In ersten Erhebungen nach der Wiederinbetriebnahme wurden täglich über 1 000 Reisende gezählt.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Hochwasser-Gedenktafel wird in Heidenau enthüllt
16.12.2004

Am 22. Dezember wird im Bahnhof Heidenau-Nord eine Gedenktafel enthüllt, teilt Bahnsprecherin Kerstin Eckstein mit. Mit der Tafel am Aufgang zum Bahnsteig 4/5 soll an die Zerstörung der Müglitztalbahn durch die Flut im August 2002 erinnert werden. Das Wasser vernichtete die historische Strecke zwischen Heidenau und Altenberg. Vor genau einem Jahr konnte die Bahn wieder in Betrieb genommen werden.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Nomos feiert Richtfest in Glashütte
10.12.2004

Ihren Einzug in die neuen Produktionsräume im Glashütter Bahnhof will die Firma Nomos Uhren zwischen dem 17. und 21. März des kommenden Jahres feiern. Der genaue Termin wird noch festgelegt, sagt Unternehmenssprecherin Sylke Schmidt-May. Obwohl das Gebäude von außen so gut wie fertig ist, gibt es drin noch einiges zu erledigen. Unter anderem fehlen Trennwände. In den kommenden Wochen sollen bereits die ersten Maschinen in dem neuen Produktionsgebäude installiert werden, sagt Frau Schmidt-May.

Der Umbau des Bahnhofs kostet etwa ein Million Euro, eine weitere Million Euro will der Uhrenhersteller in neue Technik investieren, um in Zukunft mehr Uhrenteile selbst zu fertigen. Im Bahnhof will Nomos Uhren künftig auch Händler und andere Gäste empfangen.

Noch vor der offiziellen Einweihung will die Firma mit den Bauleuten feiern. Heute Abend trifft sich die Belegschaft mit den Bauarbeitern zu einer Art Richtfest mit Weihnachtsfeier.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Müglitztalbahn jetzt noch schneller
10.12.2004

Eher unfreiwillig haben die Niederschlottwitzer in den vergangenen Monaten den Fahrplan der Müglitztalbahn gelernt. Immer wenn sich ein Zug dem Bahnübergang Reinhardtsgrimmaer Straße näherte, mußte er hupen. Seit gestern ist das vorbei. Die Deutsche Bahn AG nahm sowohl am Übergang in Niederschlottwitz als auch in Mühlbach neue Signaltechnik und moderne Halbschranken in Betrieb. Diese Ausführung ist die erste ihrer Art auf dem Streckennetz der Bahn, sagte Arndt Eißmann, Leiter der Regionalnetzes Ostsachsen der DB AG. Insgesamt investierte sein Unternehmen 480 000 Euro in den Schlottwitzer und 450 000 Euro in den Mühlbacher Bahnübergang.

Schließzeit halbiert

Das Besondere: „Die Schließzeit beträgt jetzt nur 27 Sekunden“, erklärt Thomas Müller, Ingenieur der Berliner Firma Scheidt & Bachmann, die diese Technik angefertigt hat. Bisherige Schranken gingen 52 Sekunden bevor der Zug sich dem Übergang näherte runter.

Thomas Kamprad von der DB Bahnbau GmbH, der am Schlottwitzer Übergang mitgebaut hat, ist etwas ganz anderes wichtiger: „Das Entscheidende ist, daß die Sicherheitsgefahr beseitigt wurde.“ Bis gestern Vormittag mußte jeder Zugführer seinen Triebwagen vor dem bis dato nicht beschrankten Übergang anhalten, um sicher zu gehen, daß er freie Fahrt hat. Nicht jeder Autofahrer hat dieses Verhalten der Zugführer richtig gedeutet, denn auch wenn der Triebwagen hielt, hatte er danach immer noch Vorfahrt. Diese Unfallgefahr ist nun gebannt. Und für Bahnfahrer gibt es noch ein Grund mehr sich zu freuen: Durch den Wegfall der Stopps braucht die Müglitztalbahn jetzt drei Minuten weniger für ihre Fahrt zwischen Altenberg und Heidenau. Die Fahrtzeit beträgt jetzt 50 Minuten. „So schnell waren wir noch nie“, sagt Eißmann.

Mit der neuen Signaltechnik ändert sich noch mehr am Bahnübergang. Wegen der kürzeren Schließzeiten mußte die Bahn sicher stellen, daß die Gleise schnell von Autos und Lkws geräumt werden. Das ist vor allem dann problematisch, wenn sich der Verkehr von Reinhardtsgrimma kommend staut. Damit es dabei nicht zu Bahnunfällen kommt, stoppen zwei neue Ampelanlagen bei Zugeinfahrt den Verkehr auf der Müglitztalstraße und verschaffen somit den auf den Gleisen stehenden Autos und Lkws Platz, damit sie den Bahnübergang verlassen können.

Bestandschutz erloschen

Diese Verkehrsregelung erfüllt die aktuellsten Vorschriften. An die mußte sich die Bahn halten. Denn wo immer sie einen Übergang neu anlegt, erlischt der Bestandschutz. Das heißt: Alles muß neu geplant werden. „Das dauert in der Regel drei Jahre“, sagt Eißmann. Im Falle von Schlottwitz und Mühlbach brauchte die Bahn nur zwei Jahre. In dieser Zeit mußten Verträge mit dem Straßeneigentümern und der jeweiligen Kommune ausgehandelt, geschlossen und anschließend genehmigt werden. Auch mit Privateigentümern mußte verhandelt werden, um für den Ausbau zusätzliches Land zu bekommen. Ebenso kompliziert war die Finanzierung: „Jeder Stein, jedes Stück Eisen und jede Lampe wird aus verschiedenen Geldtöpfen bezahlt“, formuliert Eißmann etwas spitz, um die Komplexität zu verdeutlichen.

Erst als alles in trockenen Tüchern war, konnte der Bau beginnen. Und der fiel im Vergleich zur Planung kurz aus. „Wir brauchten nur vier bis sechs Wochen“, sagt Ingenieur Müller. Etwas länger dauert es, bis die Arbeiten an der Strecke komplett beendet sein werden. Im August 2005 sollen die restlichen Übergänge mit neuer Technik ausgestattet und umgebaut sein.
(Quelle: Sächsische Zeitung)


Der Bau geht weiter
10.12.2004

Vollsperrung: Wegen Brückenarbeiten der Bahn sperrt das Landratsamt die Müglitztalstraße in Bärenstein von der Einmündung Blinklicht bis zur Einmündung Hauptstraße vom Sonntag, dem 12. Dezember, bis zum Sonnabend, dem 18. Dezember. Eine Umleitung über die Hauptstraße und die Bahnhofstraße ist ausgeschildert, teilt der Leiter des Kreisentwicklungsamtes, Rainer Frenzel, mit.

Übergänge: Nach der Fertigstellung der Übergänge in Mühlbach und Schlottwitz (Reinhardtsgrimmer Str.) muß die Bahn jetzt noch die Übergänge in Lauenstein, Bärenstein sowie einen zweiten in Schlottwitz (Cunnersdorfer Str.) mit Halbschranken und Warnblinken bestücken und teilweise umbauen. Im August sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Technik aus Klotzsche bewegt die Signale in Bärenstein
30.11.2004

Eisenbahnromantik vergangener Tage, als Dampfloks schnaufend ihre Wagen durch das Müglitztal zogen, will an diesem trüben Morgen nicht recht aufkommen, als ich den Bärensteiner Bahnhof betrete. Das ändert sich jedoch schnell, als Jens Zichner vom Förderverein für die Müglitztalbahn die Tür zum Stellwerk öffnet. Das mechanische Stellwerk der Marke „Einheit“ aus dem Jahre 1938 tat bis zur Stillegung des Bärensteiner Bahnhofes im Jahr 1977 zuverlässig seinen Dienst. In der Folgezeit wurde es als Ersatzteilspender nach und nach für baugleiche Technik anderer Streckenabschnitte abgebaut. Das gegenwärtig in Restaurierung befindliche Stellwerk retteten die Eisenbahnenthusiasten 2001 auf dem Bahnhof Dresden-Klotzsche vor der Verschrottung und so kann mir Jens Zichner heute wieder vorführen, wie die Technik damals funktionierte. Der 44-Jährige war von 1979 bis 1986 Fahrdienstleiter auf der Strecke Heidenau-Altenberg. Von Mitte der 80er Jahre bis zur Wende rollten täglich bis zu vier Güterzüge neben dem Personenverkehr von Heidenau nach Altenberg.

Mitten im Stellwerksraum befindet sich eine lange Reihe von Hebeln. Wollte der Fahrdienstleiter, der auf Nebenstrecken auch gleichzeitig Stellwärter war, eine Weiche oder ein Signal in bis zu einem Kilometer Entfernung bewegen, mußte zuerst einer dieser Hebel umgelegt und mechanisch eingerastet werden. Erst mit Betätigung einer zweiten Sicherung, der so genannten blockelektrischen Festlegung, konnte das Signal oder die entsprechende Weiche bewegt werden, erklärt mir der Fachmann. Das eigentliche Herz des Stellwerkes schlägt genau unter den Hebeln, eine Etage tiefer im Keller. Durch eine Hintertür führt der Weg über mehrere Treppen in die Tiefe, vorbei an einem weiteren Raum, dessen massive Brandschutztür sofort auffällt. „Der Raum sei 1938 als Luftschutzkeller gebaut worden“, sagt der Eisenbahnfan.

Über doppelte Drahtzugleitungen wurde der Befehl von oben im Spannwerksraum an die entfernte Regeltechnik an den Gleisen draußen weitergeleitet. Riesige Gewichte sorgten für die Kraftübertragung und den Ausgleich von Spannungsschwankungen der dicken Eisenstränge bei Frost oder Sommerhitze. Gegenwärtig fehlen die Verbindungsdrähte zwar noch und die zentnerschweren Betonteile liegen in der Ecke, aber ein Flaschenzug hängt schon bereit, sie wieder an ihren Platz zu heben.

Stellwerke hatten früher einen begrenzten Aktionsradius von 1500 Metern. Heute kann in modernen Betriebszentralen von einer handvoll Spezialisten per Mausklick am Computer der gesamte Zugverkehr über eine Entfernung von mehr als 100 Kilometern gesteuert werden.

Die Wassermassen der Müglitz zerstörten im August 2002 nicht nur wertvolles Archivmaterial im Bärensteiner Bahnhof, sondern begruben auch den Spannwerksraum unter einer meterdicken Schlammschicht. An zwei Sonnabenden im Monat treffen sich die Vereinsmitglieder regelmäßig zu Arbeitseinsätzen. Das dabei Geschaffene kann sich sehen lassen. Für den Aufbau ihres Vereins- und Begegnungszentrums werden dennoch interessierte Mitstreiter gesucht und sind Spenden willkommen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Schneezüge stehen in den Startlöchern
20.11.2004

Auch in dieser Wintersportsaison schickt die Deutsche Bahn AG wieder die beliebten „Schneezüge“ ins Osterzgebirge. Bis zum 13. März 2005 fahren an Sonnabenden, Sonn-und Feiertagen je zwei Züge als Wintersport-RegionalExpress vom Dresdner Hauptbahnhof zum Kurort Altenberg und wieder zurück.

„Einzige Bedingung: Der Wetterbericht vom Donnerstag muss für das jeweilige Wochenende ausreichend Schnee versprechen, damit Ski und Rodel voll zum Einsatz kommen“, sagt Karin Schwelgin, stellvertretende Bahnsprecherin. Bei ungünstigen Wintersportbedingungen – so wie an diesem Wochenende – fallen die Expresszüge aus. Auskünfte, ob sie fahren, gibt es aktuell auf Sonderaushängen auf den Bahnhöfen, am Service-Telefon oder im Internet. Sollten die Wintersportzüge fahren, setzt die Bahn dafür jeweils zwei gekuppelte Triebfahrzeuge ein, die Platz für die Wintersportausrüstung bieten.

Den gibt es auch im WintersportExpress des Regionalverkehrs Dresden (RVD), der nur bei guten Wintersportbedingungen an Wochenenden und Feiertagen von Dresden über Dipps, Schellerhau und Altenberg nach Holzhau rollt. „Auskünfte, ob der WintersportExpress des RVD fährt, sind jeweils ab Donnerstagnachmittag am Service-Telefon oder im Internet erhältlich“, sagt RVD-Sprecherin Micaela Frister.

An diesem Wochenende bleiben die Sonderbusse wegen des schlechten Wetters im Depot.

Um den Wintersportlern die Anreise zu ihren Zielen im Osterzgebirge zu erleichtern, hat Oberelbe Tours – das Tourismusbüro im Verkehrsverbund Oberelbe – die wichtigsten Verkehrsverbindungen per Bus und Zug in die Wintersportregion sowie Informationen zu Loipen, Skihängen, Wanderwegen und Winterveranstaltungen in der Broschüre „Auf Achse - Winterspaß im Osterzgebirge“ zusammengestellt. Die Broschüre ist ab sofort im Internet unter www.OberelbeTours.de oder ab dem 26. November in allen Servicezentren der Partner im Verkehrsverbund Oberelbe, also auch beim RVD, zu erhalten.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Bahn gibt eine halbe Million Euro für Naturschutz aus
12.11.2004

Im Zuge der Erneuerung der Müglitztalbahn gibt die Deutsche Bahn rund 500 000 Euro für Pflanzungen und Naturschutzpflege aus. Die beauftragten Firmen haben bereits mit der Arbeit begonnen, sagt Arndt Eißmann, Leiter des Regionalnetzes Ost der Bahn. Diese Fachfirmen werden u.a. rund eintausend einheimische Bäume und Sträucher als Ausgleich für baubedingte Rodungen neu pflanzen. Außerdem sollen sie im Auftrag der Bahn die Steinrücken pflegen.

In Abstimmung mit dem Naturschutzgroßprojekt Bergwiesen im Osterzgebirge kauft die Bahn zudem Flächen nicht nur direkt an der Trasse, sondern auch in deren weiteren Umfeld. Diese werden künftig dem Naturschutz dienen. Dabei handelt es sich vorwiegend um Flächen rund um die Orte Altenberg, Geising, Lauenstein und Bärenstein.

Die Arbeiten im Auftrag der Bahn werden laut Eißmann im nächsten Jahr abgeschlossen. Um die weitere Pflege kümmert sich dann der Landschaftspflegeverband.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


P+R–Parkplatz entsteht am Nordbahnhof
10.11.2004

Parken und Reisen, kurz P + R, kann ab dem 15. Dezember am Heidenauer Nordbahnhof praktiziert werden. Derzeit entsteht an der Zufahrt zum Güterbahnhof in Heidenau ein Parkplatz für die Fahrzeuge der Bahnreisenden, teilt Vize-Bürgermeister Jürgen Opitz (CDU) mit. Hier gibt es künftig 90 Pkw- und zehn Motorradstellplätze. Hinzu kommen 40 überdachte Abstellflächen für Fahrräder. Damit soll rund um den Nordbahnhof das wilde Parken für die Radler aufhören. Die Stadt erhofft sich zugleich, damit die Fahrraddiebstähle einzudämmen. Direkt vom neuen Parkplatz gelangen die Fußgänger durch einen Tunnel auf die Bahnsteige. Auf dem Bahnhofsvorplatz entstehen außerdem Parkmöglichkeiten für Behinderte. Von hier sollen sie künftig barrierefrei zur S-Bahn kommen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Neuer Bahnsteig in Hartmannmühle
09.11.2004

Die Deutsche Bahn läßt derzeit den Haltepunkt Hartmannmühle ausbauen. Hier werden Hochwasserschäden repariert, der Bahnsteig wird wieder in Ordnung gebracht, und er erhält eine Rampe, über die Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen unkompliziert vom Bahnsteig auf die tiefer liegende Straße fahren können.

„Daß der Zug wieder fährt, merkt man deutlich bei den Besuchern im Wildpark“, sagt Frank Gössel. Obwohl Hartmannmühle ein Bedarfshalt ist, an dem die Bahn nur auf Wunsch stoppt, fährt sie selten einmal durch, beobachtet Gössel. Vor allem Wandergruppen aus Dresden kommen damit ins Osterzgebirge. Sie sind mehr an Wochentagen un-terwegs als am Wochenende. Manche nutzen die Möglichkeit, an einer Station aussteigen zu können und zu einer anderen zu wandern, eine Freiheit, welche das Auto nicht bietet.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Müglitztalbahn fährt von Nossen nach Altenberg
06.11.2004

Der Förderverein für die Müglitztalbahn e.V. lädt am 12. Dezember zu einer romantischen Dampflokfahrt durch das winterliche Müglitztal ein. Die Fahrt mit der Löbauer Dampflok 52 8080 führt von Nossen über Meißen und Dresden nach Altenberg.

Auf der Müglitztalbahn – vorbei am Schloß Weesenstein und der Uhrenstadt Glashütte – muß die Dampflok ihr ganzes Können zeigen, um die schwierigen Kurven und Steigungen zu meistern. In Bärenstein wird die Lokomotive am frisch renovierten Wasserstationsgebäude mit Wasser versorgt. Es stammt noch aus der Schmalspurzeit und ist das älteste noch in Betrieb befindliche seiner Art.

Am Ziel der Fahrt laden der traditionelle Weihnachtsmarkt sowie das Bergbaumuseum oder die Kräuterlikörfabrik zu einem Besuch ein. Für Eisenbahnfreunde hat der Verein eine besondere Veranstaltung organisiert. Um 14.30 Uhr findet in der Reha-Klinik „Raupennest“ im Kurort Altenberg die offizielle Präsentation des IV. Bandes der Reihe „Schmalspur-Album Sachsen“ durch den Herausgeber mit anschließender Lesung statt.

In dieser Reihe sollen alle bekannten Aufnahmen zu den einzelnen sächsischen Schmal-spurbahnen die Entwicklung in der Zeit der Königlich-Sächsischen Staatseisenbahn do-kumentieren. Im Band IV werden die Strecken Radebeul – Radeburg, Klotzsche – Königsbrück und die Müglitztalbahn mit rund 500 Postkarten und Fotografien aus der Zeit von 1890 bis 1920 porträtiert.

Sachkundige Texte geben Auskunft über Fahrzeugeinsatz und Entwicklung der Strecken, erzählen aber auch von allerhand Lokalkolorit links und rechts der Gleise. Die interessantesten Aufnahmen werden gezeigt, und die Gäste haben die Möglichkeit, mit dem Herausgeber und den Autoren ins Gespräch zu kommen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Verbindungen sollen im Müglitztal besser werden
28.10.2004

Der öffentliche Nahverkehr soll sich mit dem Fahrplanwechsel im Dezember im Müglitztal weiter verbessern. Das stellt Axel Bergmann in Aussicht, der Sprecher vom Verkehrsverbund Oberelbe (VVO). Zur Zeit laufen letzte Flut-Reparaturen an der Müglitztalbahn. Wenn diese Arbeiten bis zum 18. Dezember abgeschlossen sind, könnten die Regiosprinter zwischen Heidenau und Altenberg auch wieder an Tempo zulegen, sagt Bergmann.

Zudem sollen die Anschlüsse in Heidenau zu den S-Bahnen Richtung Dresden und in die Sächsische Schweiz besser klappen. Auch der Verkehrsknoten in Glashütte wird ausgebaut, damit die Anschlüsse von Bus zu Bahn und umgekehrt besser aufeinander abgestimmt sind. „Wir hoffen, daß wir dadurch die Fahrgast-Zahlen weiter steigern können“, so Bergmann.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


In Bärenstein bekommen Museumsgleise Anschluß
26.10.2004

Seit dem Wochenende haben die Museumsgleise der Begegnungsstätte des Fördervereins für die Müglitztalbahn in Bärenstein Anschluß an die normale Bahnlinie. Eine Weiche, die vom Gleisbau Bautzen neu eingebaut wurde, ermöglicht das. Damit gewinnt die Anlage in Bärenstein ein ganzes Stück Bahnhofsatmosphäre zurück. „Es ist uns jetzt möglich, beispielsweise für Ausstellungen eine Lokomotive heranzuholen“, sagt Jörg Köhler, der Vereinsvorsitzende. Bisher hätte eine Lok mit einem Tieflader über die Straße herangefahren werden müssen. Köhler schwebt weiter vor, bei Sonderfahrten mit Dampfloks den Zug in Bärenstein anhalten zu lassen. Die Fahrgäste können dann die Ausstellung besichtigen, ehe der Zug wieder auf die Strecke zurück und weiter an sein Ziel rollt.

Dies wird im kommenden Jahr möglich sein. Dann bekommt die Bärensteiner Weiche ihre Sicherungsanlage. Diese Schaltung wird eingebaut, wenn auch der Bahnübergang an der Schloßmühle im kommenden Jahr neu gebaut wird, informierte Köhler.

Zu dem gesamten Vorhaben des Fördervereins gehört noch eine Unterstellhalle für Waggons. Alles in allem kostet diese Investition 300 000 Euro. Davon trägt den größten Teil das EU-Förderprojekt Leader Plus, 20 Prozent muß der Verein selbst aufbringen. Eigenleistungen und Spenden nennt Köhler als die wesentlichen Quellen für diesen Anteil.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Präzisionsarbeit mit 1300 Tonnen
25.10.2004

Hochbetrieb herrschte auf der Müglitztalbahn am Wochenende. Die Strecke war für normale Züge gesperrt, dafür legten Bauarbeiter an vielen Stellen los. Die spektakulärste Aktion begann am Wittig-Schloss zwischen Schlottwitz und Glashütte: das Einschieben einer Betonbrücke über die Müglitz.

„Altenberg hängt zwei Zentimeter zurück“, gab ein Vermesser über Funk durch. Die Hydraulikpresse auf der oberen Seite der Betonbrücke zwischen Glashütte und Schlottwitz musste mehr Schub geben. Zentimeterweise drückten zwei Pressen den Betonkoloss von zwölf Metern Höhe und fast 1 300 Tonnen Gewicht am Sonnabend voran. Zuletzt war es Millimeterarbeit. „Altenberg noch vier Millimeter, Heidenau zwei“, lautete die letzte Ansage um 9.44 Uhr. Ein klein wenig Schub. Punkt 9.45 Uhr passte die Brücke.

In den letzten Monaten hatten die Bauarbeiter unter der Federführung der Ingenieur-, Brücken- und Tiefbau GmbH die neue Brücke neben den Gleisen so montiert, dass sie auf Stahlträgern zu schieben ging. „Das ist so üblich bei Bahnstrecken, damit wir Sperrzeiten kurz halten können“, erklärte Ralf Krüger, zuständig für die Projektierung des Wiederaufbaus der Müglitztalbahn.

Freitagabend begann die entscheidende Phase. Nach dem letzten Zug wurden die Gleise abgetrennt, Schotter abgebaggert, und ein Kran hob in der Nacht die provisorische Stahlkonstruktion heraus, über die seit Juni 2003 die Züge gerollt waren. Auch nachts ließen sich das Zaungäste nicht entgehen. Günter Koppisch aus Schlottwitz, früher als ABV für die Strecke zuständig, sah beim Verschieben zu: „Das ist schon eine enorme Technik.“

Als der Betonkoloss stand, starteten Lkws und Bagger, auf beiden Seiten Schotter aufzufüllen und so zu verdichten, dass die Gleise in Zukunft einen festen Untergrund haben. Für gestern Abend war der Wiederaufbau der Gleise geplant.

Die Ruhe auf der Bahnstrecke nutzte auch der Förderverein Müglitztalbahn, der in Bärenstein eine Weiche zu seinen Museumsgleisen einbaute. Im Auftrag der Bahn liefen in Mühlbach und Hartmannmühle und anderen Stellen Wiederaufbauarbeiten an der Bahnstrecke.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Immer noch die Flut
25.10.2004

Beim Verschieben der Eisenbahnbrücke bei Glashütte floß die Müglitz ruhig in zwei Stahlrohren unter der Baustelle durch. Es war dieser Fluß, der mit seiner Gewalt im August 2002 die alte Betonbrücke so zerstörte, daß sie abgerissen werden mußte.

Zur Zeit wird im Weißeritzkreis gebaut wie selten zuvor. Kaum eine wichtige Straße führt durch das Osterzgebirge, die nicht in diesem Jahr durch Ampeln zeitweise gesperrt ist oder umgeleitet wurde, nun war die Müglitztalbahn dran.

Es ist immer noch die Augustflut 2002, die uns zur Zeit die vielen Baustellen an Brücken, Bahn und Straßen beschert. Die Katastrophe gerät oft schon in den Hintergrund, wenn nicht in Vergessenheit. Dabei sind ihre Folgen noch gar nicht alle aufgearbeitet.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Entlang der Müglitztalbahn wird’s am Wochenende laut
22.10.2004

Am Wochenende wird entlang der Müglitztalbahn zwischen Schlottwitz und Lauenstein noch einmal richtig rangeklotzt. Die Bauarbeiten werden tags und auch nachts stattfinden. Deshalb wendet sich die Baufirma bereits im Vorfeld an die Einwohner im Müglitztal: „Wir bitten die Anwohner um Verständnis und können zusichern, die Lärmbelästigungen auf das unbedingt erforderliche Maß zu reduzieren“, sagt Bauleiter Bernd Stiehler von der Ingenieur-, Brücken- und Tiefbau GmbH. Laut werden kann es, weil in der Zeit von Freitag, 16.30 Uhr bis Montag, 6 Uhr unter anderem Kreissägen, Kräne Kompressoren und Rüttelplatten zum Einsatz kommen.

Mit dem schweren Gerät wird die Firma die Bahnsteige an den Haltestellen in Hartmannmühle und in Bärenhecke-Johnsbach erneuern. Außerdem wird an den Eisenbahnbrücken bei Glashütte und Lauenstein gewerkelt. „Die Ausführung der Arbeiten wurde vom Gewerbeaufsichtsamt und vom Eisenbahn-Bundesamt genehmigt“, ergänzt Bauleiter Stiehler. Unabhängig von seiner Firma wird auch ein Schleifzug der Deutschen Bundesbahn auf der Strecke unterwegs sein.

Wie die SZ bereits informierte, wird wegen der Bauarbeiten die Müglitztalstraße zwischen Glashütte und Schlottwitz von heute, 21 Uhr bis Sonnabend, 6 Uhr voll gesperrt werden. Der Verkehr wird in dieser Zeit über Dittersdorf, Börnchen und Liebstadt umgeleitet, teilte das Landratsamt mit. Die Strecke wird ausgeschildert.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Müglitztalbahn wird attraktiver
20.10.2004

Rund 45 Millionen Euro fließen insgesamt in den Wiederaufbau der Müglitztalbahn, die beim Hochwasser 2002 schwer zerstört worden war. Die Reparaturen sollen bis Jahresende nahezu abgeschlossen sein. Im nächsten Jahr folgen noch ein paar Restarbeiten. Dann werden noch die Bahnübergänge in Schlottwitz, Lauenstein und Bärenstein komplettiert und mit automatischen Schranken ausgerüstet. Doch schon heute haben sich die Riesen-Investitionen gelohnt. Es fahren inzwischen mehr Leute mit der Müglitztalbahn als vor der Flut. Im ersten Halbjahr nutzten im Durchschnitt von Montag bis Freitag täglich rund 1 200 Fahrgäste das Angebot. Vor zwei Jahren waren es Tag für Tag noch 200 Leute weniger. Das liegt auch daran, daß die Strecke mit dem Wiederaufbau attraktiver geworden ist. Und das soll demnächst sogar noch besser werden.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Müglitztalbahn erhält letzten Schliff
20.10.2004

Bauleute sind wieder an der Strecke der Müglitztalbahn. Sie buddeln und baggern. Selbst nachts herrscht auf den Gleisen keine Ruhe. Die Firma Speno nutzt noch bis Freitagmorgen die Zeit jeweils zwischen 20 und 6 Uhr, um die neu eingebauten Schienen auf der Strecke zwischen Heidenau und Altenberg schleifen zu können. Sie erhalten ein ganz bestimmtes Profil, damit die Räder der Züge rollen wie geschmiert.

Während diese Arbeiten eher zum Standard-Programm der Deutschen Bahn AG gehören und immer mal wieder nötig sind, hängen die anderen Baustellen noch unmittelbar mit der Flut vor zwei Jahren zusammen. Nach einem rasanten Wiederaufbau der stark zerstörten Müglitztalbahn konnten die Züge zwar schon wieder ab 20. Dezember 2003 bis nach Altenberg fahren. Doch an einzelnen Stellen mussten noch Provisorien weiter helfen. Diese sollen nun verschwinden. „Bis Jahresende wird die Hochwasser-Reparatur an der Müglitztalbahn nahezu abgeschlossen“, sagt Bahn-Sprecherin Kerstin Eckstein. So werden die Bahnübergänge in Mühlbach, Schlottwitz und Lauenstein in Ordnung gebracht sowie die Bahnsteige der Bedarfshaltestellen in Bärenhecke-Johnsbach und in Hartmannmühle am Wildpark erneuert. In Bärenstein kommt außerdem noch eine Weiche in die Gleisanlage, damit der Anschluss an die Gleise des Fördervereins für die Müglitztalbahn funktioniert.

Doch die größten Bauvorhaben sind zweifellos zwei Brücken. Der spektakulärste Abschnitt beginnt dabei am kommenden Freitag. Zwischen Glashütte und Schlottwitz wird die im vergangenen Frühjahr eingebaute Hilfsbrücke entfernt. Der neue Überbau steht bereits und wird dann mit seinen rund 1 300 Tonnen am Sonnabend in die Lücke eingeschoben und montiert.

Um Zeit zu sparen und schwierige Transporte zu vermeiden, wurde der Überbau mit einer lichten Weite von zwölf Metern direkt vor Ort gefertigt. Das Einbauen geht dann aber trotzdem nicht ohne vorübergehende Sperrung der Bahnstrecke und auch der Müglitztalstraße ab.

Einschränkungen bringen dann auch noch mal die Brückenarbeiten in Bärenstein mit sich. Voraussichtlich am 11. November bringt ein Schwerlast-Transport aus Dessau über die Straße die beiden Stahlteile für die neue Brücke. Das sind Kolosse von je 45 Tonnen Gewicht und 24 Metern Länge. In Bärenstein werden die Teile dann verschweißt, mit Korrosionsschutz behandelt und Mitte Dezember eingebaut.

Bis zum Jahresende und zur bevorstehenden Saison mit den Wintersportangeboten des DB-Regio-Verkehrsbetriebes Sachsen steht die Strecke damit nahezu komplett repariert wieder zur Verfügung“, sagt Arndt Eißmann, Leiter des Regionalnetzes Ostsachsen der DB Netz AG. In den Wiederaufbau der Müglitztalbahnstrecke fließen insgesamt rund 45 Millionen Euro.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Ersatzverkehr auf Müglitztalbahn-Strecke
16.10.2004

Wegen Brückenerneuerungsarbeiten bei Glashütte auf der vom Hochwasser 2002 zerstörten Strecke der Müglitztalbahn Heidenau – Altenberg machen sich in der Zeit vom 22. bis 24. Oktober Sperrungen erforderlich, teilte die Bahn gestern mit. Es werde Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Eine weitere Sperrung wird im Dezember erforderlich.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Altenberger feiern am Sonnabend Bahnhofsfest
15.10.2004

Mit dem Einholen des Maibaumes durch die Freiwillige Feuerwehr Altenberg beginnt am morgigen Sonnabend um 14 Uhr das zweite Bahnhofsfest der Bergstadt. Danach startet ein buntes Programm. So wird eine Aerobicgruppe für Tanzeinlagen sorgen, und der „tolle Professor mit seinem Assistenten“ wird zwischen 15 und 15.30 Uhr und später die Kinder unterhalten.

Die erzgebirgische „Dachboden-Combo“ will ab 16 Uhr mit Rockmusik den Gästen musikalisch einheizen. Das wird auch nötig werden, denn die Wetterfrösche haben kaltes Wetter vorhergesagt. Die Altenberger haben deshalb vorgesorgt: Gefeiert wird unter dem Dach des Busbahnhofs, außerdem will die Feuerwehr ein kleines Feuer entfachen. Auch heiße Getränke und warme Speisen werden angeboten, teilte das Tourist-Info-Büro auf Nachfrage mit.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Bahnhofs-Umbau zum Nikolaustag größtenteils beendet
02.10.2004

Bis Anfang Dezember will die Uhrenmanufaktur Nomos ihre Arbeiten am Glashütter Bahnhofsgebäude größtenteils beenden. „Zum Nikolaustag ist bis einschließlich der ersten Etage alles fertig“, sagte Geschäftsführer Uwe Ahrend. Zu Weihnachten soll auch der geplante Glas-Aufbau stehen. Lediglich das Dachgeschoß könnte erst 2005 fertig werden, erklärte Ahrend.

Die offizielle Einweihung plant der Nomos-Chef allerdings erst für Februar oder März, zeitgleich mit der Vorstellung einer neuen Automatik-Uhr. Im Frühjahr will Nomos auch die Produktion auf eigene Uhrwerke umstellen. Der ehemalige Bahnhof soll künftig die Teilefertigung, den Verkauf und die Verwaltung beherbergen. Damit wird das Gebäude zum wichtigsten Domizil der Uhrenfirma. Sie investiert dafür rund zwei Millionen Euro.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Das Gehupe an der Müglitztalbahn nervt
22.09.2004

Es muß schon spannend sein für die Fahrer der Regiosprinter im Müglitztal. Auf ihrer Fahrt von Heidenau nach Altenberg gibt es seit dem Wiederaufbau nach der Flut etliche Bahnübergänge ohne Schranken, schlicht gesichert mit einem Andreaskreuz – wie ein Feldweg. Aber in Niederschlottwitz führt dort derzeit sogar die Umleitung für die Staatsstraße von Glashütte nach Dippoldiswalde über einen solchen provisorischen Bahnübergang.

Die Deutsche Bahn wollte ursprünglich bis zu Beginn des Schuljahres die geplanten Bahnschranken aufbauen. Aber es hakte an der Finanzierung. Deswegen ist in Schlottwitz weiterhin Lauerstellung angesagt. Der Zug fährt vorsichtig an die Übergänge ran, hält an, hupt, daß es durch Mark und Bein geht und fährt dann über die Straße. Den Anwohnern geht das auf den Geist. Mirko Thomas, der in Mittelschlottwitz in der Nähe des Bahnübergangs wohnt, sagt: „Das ist eine Lärmbelästigung hoch drei. Wir haben ein kleines Kind, wie soll das denn schlafen bei dem Gehupe.“

Dieses Provisorium, das schon über ein Jahr anhält, bringt Streß für alle Beteiligten. Die Regelung ist niemand gewohnt. Wenn der Zug anhält, denken Autofahrer immer wieder, daß er eben steht und sie fahren können. Ein derartiger Irrtum brachte schon welche vor Gericht. So mußte ein Berufskraftfahrer aus Dresden bereits 2 000 Euro Geldstrafe zahlen, weil er nicht auf den Zug geachtet hatte. Seinerzeit, im Juli, mußte der Zugführer voll auf die Bremse treten, damit Auto und Regiosprinter nicht zusammen krachten. In Mühlbach passierte genau dies im Frühjahr. Ein ortsfremder Fahrer hatte nicht auf den Zug geachtet, obwohl dieser mehrfach gehupt hatte. Der Unfall ging mit leichten Verletzungen ab, allerdings waren damals 20 000 Euro Sachschaden zu verzeichnen.

Die Bahn hat Hoffnung, daß noch dieses Jahr die neuen Schranken installiert werden können. Auch für sie ist das Anhalten und Herantasten an die Übergänge eine schlechte Lösung. Es hält die Züge unnötig auf und verlängert die Fahrt zwischen Heidenau und Altenberg. Die Verkehrsplaner hoffen, daß sich das Problem bis zum Fahrplanwechsel im Dezember lösen läßt. Mit der Zeitersparnis könnten einige Umsteigemöglichkeiten in Glashütte für die Fahrgäste günstiger gestaltet werden.

Die putzigste Straßenüberquerung gab es in Lauenstein. Sie ist inzwischen aber Geschichte. Hier war der Bahnübergang durch die Bauarbeiten an der Talstraße besonders unübersichtlich geworden. Selbst eine dreiseitige Ampel genügte nicht, um den Knoten zu entwirren. Da blieb nichts anderes übrig, als eigens einen Mitarbeiter abzustellen, der dem Zug das gefahrlose Queren der Straße sicherte. Der Zug hielt am Lauensteiner Bahnhof an, ließ die Leute ein- und aussteigen und fuhr weiter bis zum Übergang, wo der Sicherheitsposten inzwischen Ketten über die Straße gespannt hatte. Damit konnte der Triebwagen gefahrlos über die Straße rollen. Wenn der Regiosprinter von oben kam, war es dieselbe Prozedur. Nun sind die Bauarbeiten so weit fortgeschritten, daß auch die Ampel wieder abgebaut wurde. Jetzt tastet und hupt sich in Lauenstein jeder Zugfahrer wieder allein an den Übergang ran.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


P+R ab Heidenau
15.09.2004

Die Elbestadt ist einer günstigen Umsteigemöglichkeit vom Auto in die Bahn und umgekehrt ein Stück näher. Denn am Heidenauer Nord-Bahnhof stehen für einen P+R-Parkplatz alle Zeichen auf Grün. Hier wird ein noch schnelleres Umsteigen auf die Bahn ermöglicht. Schon vor drei Jahren wurde dafür der erste Schritt realisiert. Da verlängerten die Bauleute den Fußgängertunnel unter den Gleisen in Richtung Süden. Mit dessen Fertigstellung ersparten sie damit den Reisenden das mühsame Umgehen des Bahnhofs. Alle Züge gen Bad Schandau und Dresden waren ab sofort schneller und vor allem unkomplizierter erreichbar.

Künftig soll der Tunnel auf den P+R-Parkplatz an der Güterbahnhofstraße treffen. Hier werden etwa 100 Stellplätze für Pkws, Motorräder und Fahrräder eingerichtet. Damit hört an dieser Stelle die provisorische Abstellmöglichkeit der Fahrzeuge auf.

Am 4. Oktober sollen zum P+R-Parkplatz die Bauarbeiten starten, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Zufahrt zum Güterbahnhof bleibt voraussichtlich bis 15. Dezember voll gesperrt. Während der Bauzeit kann deshalb nicht, wie gewohnt, geparkt werden.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Hinter den Kulissen der Müglitztalbahn
10.09.2004

Der Förderverein für die Müglitztalbahn lädt zum Tag des offenen Denkmals alle Interessierten zum Blick hinter die Kulissen des Bahnhofes Bärenstein ein. Wer war schon einmal in einem Stellwerk und möchte wissen, wie die Technik funktioniert? Was passiert, bevor das Wasser aus dem Wasserkran des historischen Wasserhauses in den Tender einer Dampflok gelangt? Dies und vieles andere kann man bei einem Besuch am Sonntag, 12. September, von 10 bis 18 Uhr, erfahren. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Vom Bahnhof direkt in die Loipe
04.09.2004

Es ist ein Wunder, daß am späten Donnerstagnachmittag das Zugpersonal auf der Müglitztalbahn nicht in Ohnmacht gefallen ist. Es waren nämlich Leute zugestiegen, die nicht nur mit ihren Seppelhosen und Blümelkleidern aussahen, als wären sie Omas Fotoalbum entsprungen. Sie hatten auch noch bei herrlichstem Sonnenschein Skier geschultert und einen Holzschlitten im Gepäck. Doch die Eisenbahner werden sich vermutlich schon daran gewöhnt haben, daß in Altenberg manches anders ist. Die Bergstädter machen inzwischen bereits im Sommer Schnee. Und wer weiß, was sie sich noch so alles ausdenken.

Zwar rollte der Regiosprinter letztlich mit etwa 20 Minuten Verspätung im Kurort Altenberg ein. Doch das hatte wohl mit den Wintersportlern an Bord nichts zu tun. Die kletterten munter aus dem Zug und marschierten schnurstracks in den schmucken Bahnhof zum neuen Loipenhaus. Dort können sie sich frisch machen, ihre Rucksäcke aufbewahren und dann geradewegs in die Spur gehen – freilich im Winter. Das über 50 Kilometer lange Loipennetz rund um Altenberg beginnt unmittelbar in Bahnhofsnähe. Und wenn die Ausflügler von ihrer Tour zurückkommen, können sie sich vor ihrer Heimreise noch duschen, einen Tee kochen und entspannt auf Bahn oder Bus warten. Das ist die Grundidee vom Loipenhaus, das natürlich ganzjährig Tagesausflüglern und anderen Gästen zur Verfügung steht, angefangen von Wanderern über die Nordic-Walker bis hin zu den Mountainbikern. Doch die lustige Wintersport-Truppe sollte den vielen Schaulustigen und Ehrengästen am Donnerstag gleich mal praktisch vorführen, wie das im Winter funktioniert.

Die Altenberger waren natürlich begeistert. Noch vor Jahren dümpelte der Bahnhof in der Bergstadt vor sich hin. Seit die Stadt ihn gekauft hat, mauserte er sich mehr und mehr zu einem Aushängeschild. Das neue Loipenhaus rundet das Ensemble ab. „Der Erwerbszweig Fremdenverkehr erhält damit wieder ein Mosaiksteinchen“, freute sich Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler). Immerhin hängen daran über 1 400 Arbeitsplätze in der Region. „Jetzt fehlt nur noch unser Heu-Hotel. Und das kommt auch noch“, versprach Kirsten. Es soll ebenfalls im Bahnhofsgebäude entstehen.

Möglich wurde das neue Loipenhaus nur durch die Unterstützung des Freistaates und auch der Stiftung Sicherheit im Skisport. Insgesamt investierte die Stadt rund 70 000 Euro in diesen neuen Service-Bereich. Erwin Lauterwasser, Vizepräsident des Deutschen Skiverbandes, war des Lobes voll. „Solche Einrichtungen sind auch ungemein wichtig für die Vereine.“ Und manches Mitglied finde dann bei derartig attraktiven Angeboten auch den Weg in den Spitzensport.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Die beiden Bahnhöfe sind Geisings Sorgenkinder
30.07.2004

Viel getan hat sich an den beiden Bahnhöfen der Stadt Geising nicht. Sowohl der in der Kernstadt als auch der in Lauenstein versprühen noch den bekannten Charme aus Reichsbahnzeiten. Und das nicht gerade zur Freude von Bürgermeister Frank Gössel. Etwas neidisch schaut er auf Altenberg. Die Bergstadt hat den weitgehend leer stehenden und ungenutzten Bahnhof gekauft und dort ihr Tourist-Info-Büro einquartiert.

„Aufgrund der Lage der beiden Bahnhöfe geht so etwas bei uns nicht“, sagt der Stadtchef. Beide Bahnhöfe liegen jeweils am Rande der Stadt. Ein Info-Büro würde nur für Bahnreisende günstig liegen, alle anderen Besucher würden wohl eher daran vorbeifahren. Obwohl deshalb eine touristische Nutzung ausscheidet, wünscht sich Frank Gössel eine Aufwertung. Hauptsache Leben zieht hier wieder ein. „Wir sind für alles offen“, zeigt sich der Bürgermeister weiter gesprächsbereit. Er weiß, dass die Bahnhöfe als Wohnstandorte nicht gerade gefragt sind. Aber zumindest für den Geisinger Bahnhof hat es im Laufe der letzten Jahre einige Anläufe gegeben, hier wieder Leben herzubringen. Die Stadt war schon mehrmals als Vermittler gefragt. Ein Geschäftshaus sollte hier reinkommen. Die Stadt sollte dafür Interessenten suchen, fand sie auch, aber ein Verkauf kam nicht zu Stande. „Der Kaufpreis war zu hoch“, erinnert sich der Bürgermeister. Er sorgt sich auch um die Wohnungen. In jedem der beiden Gebäude gibt es jeweils zwei. Diese sind wie auch die Häuser nicht sonderlich in Schuss gehalten worden. Frank Gössel beschreibt dies elegant mit den Worten „tiefster DDR-Standard“. Deshalb verwundert es nicht, dass jeweils eine der beiden Wohnungen leer steht.

Frank Gössel hat noch ein drittes Sorgenkind an der Bahnstrecke: den Haltepunkt Hartmannmühle. An dem hier stehenden Wartehäuschen aus Holz hat schon der Zahn der Zeit mächtig genagt. „Eine ordentliche Überdachung“ wünscht sich der Geisinger. Schließlich kommen hier viele Schulkinder an, die den Wildpark besuchen. Der Haltepunkt ist deshalb auch so etwas wie ein Aushängeschild.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Bahnhof Glashütte wird Firmensitz
30.07.2004

Im Spätherbst soll der Glashütter Bahnhof als neues Vorzeige-Gebäude der Uhrenmanufaktur Nomos fertig sein. „Wahrscheinlich im November, vielleicht aber auch schon im Oktober“, kündigte Geschäftsführer Uwe Ahrendt an. Dann zieht ein großer Teil der Nomos-Mannschaft in das ehemalige Empfangsgebäude der Bahn. „Dort haben wir genug Platz für die Teilefertigung, den Verkauf und die Verwaltung“, sagt Ahrendt. Der Bahnhof wird zum wichtigsten Haus der Firma, nur die Uhrmacher arbeiten künftig in der ehemaligen Chronometrie auf dem Erbenhang. „Unser jetziges Hauptgebäude an der Altenberger Straße geben wir auf“, erklärt Pressesprecherin Sylke Schmidt-May, „dort sind wir nur zur Miete.“

Dieser Kostenfaktor fällt dann nicht mehr jeden Monat an; wohl aber muss Nomos kräftig in das neue Domizil investieren. Eine Million Euro kostet der Umbau des Bahnhofs, eine weitere Million kommt für neue Maschinen hinzu. „Wir bauen in Zukunft noch mehr Uhrenteile selbst und investieren deshalb in die Technik“, sagt die Nomos-Sprecherin. Das Unternehmen will in dem Bahnhof aber auch Händler und andere Gäste empfangen.

Noch ist von dem neuen Glanz, den Nomos-Chef Ahrendt im Ort verbreiten will, nicht viel zu sehen. Im Innern des Bahnhofs war bis jetzt am meisten zu tun; die Arbeiter mussten zunächst Flut-Folgen beseitigen. „Wir haben alles aufgebuddelt, trocken gelegt und nasse Wände ersetzt“, berichtet der Geschäftsführer. Vom Staat hat er 200 000 Euro Fördergeld bekommen, um den Wasserschaden zu beseitigen.

Bis auf einen Glas-Anbau, der erst im nächsten Jahr fertig werden könnte, will Nomos alle Arbeiten vor dem Mitarbeiter-Umzug abschließen. „Wir erhalten den Bahnhof in seiner Grundform“, sagt Ahrendt zu den Gestaltungsplänen. Das verlangt auch der Denkmalschutz, mit dem der Nomos-Chef noch „kleine Meinungsunterschiede“ hat. Grund: Ahrendt will, dass das Gebäude auf den ersten Blick als Nomos-Haus erkennbar ist; den Denkmalschützern sei dagegen der ursprüngliche Bahnhofscharakter wichtig. „Wir sind aber auf einem guten Weg“, sagt Ahrendt zu seinen Gesprächen mit der Behörde. Offiziell will er das Haus kurz vor Weihnachten oder im Januar einweihen.

Darüber freut sich auch Glashüttes Bürgermeister Frank Reichel. „Das ist ein Glücksfall für uns“, sagte der Stadtchef. Weniger Glück hat die Stadt mit den Bahngebäuden in Schlottwitz. Diese stehen seit einigen Jahren ungenutzt leer und verfallen immer mehr. Probleme mit der Ordnung gebe es momentan nicht, so Reichel. Wenn aber mal etwas zu machen ist, sei es sehr schwierig, den richtigen Ansprechpartner bei der Bahn oder den beauftragten Unternehmen zu finden.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Altenberg hat es geschafft
30.07.2004

Am zufriedensten können die Altenberger mit ihren beiden Bahnhöfen sein. Den kleineren von beiden kaufte die damals noch selbstständige Stadt Bärenstein. Vom Förderverein für die Müglitztalbahn wurde er seit 2000 zu einer Begegnungsstätte umgebaut. Dessen Mitglieder sorgen mit zahlreichen Arbeitseinsätzen für die weitere Gestaltung der Außenanlagen.

Viel passiert ist auch am Bahnhof am Endhaltepunkt in der Bergstadt. Seit dem 10. November 1999 gehört er Altenberg und seitdem hat er gründlich sein Gesicht verändert. „Alles in allem haben wird rund eine Million Euro über die Jahre hier investiert“, berichtet Bauamtschef Andreas Gabler. Ohne Fördermittel wäre das allerdings nicht möglich gewesen, schränkt er ein.

Nach dem Einzug des Tourist-Info-Büros soll nun im September das Loipenhaus übergeben werden. Hier können sich Wintersportler und Wanderer vor ihrer Rückfahrt frisch machen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Müglitztalbahn wird verschüttet
10.07.2004

Gestern fuhr kein Zug mehr durchs Müglitztal. Eine Geröll-Lawine hatte sich in der Nacht zu Freitag in Oberschlottwitz von einem Hang gewälzt und das Bahngleis auf rund 500 Meter Länge unter sich begraben. Auch wurde die so genannte Bettungskante weggespült und das Schienenbett verschlammt.

Die Deutsche Bahn AG richtete sofort in den Morgenstunden Schienenersatzverkehr ein. Die Busse verkehrten den ganzen Tag direkt zwischen Heidenau und Altenberg. Ursprünglich bestand die Hoffnung, dass ab 18 Uhr wieder der Regiosprinter fahren könnte. Doch die Schäden waren größer als gedacht, und die Arbeiten zogen sich bis in die Abendstunden hin. Ab heute rollt aber wieder die Regionalbahn, versichert eine Sprecherin der Bahn AG.

Zwischen Heidenau und Altenberg musste die Bahn gestern ganztägig Schienenersatzverkehr einrichten. Auf einem halben Kilometer hatte es im Müglitztal nahe Oberschlottwitz Geröll und Gestein von den Hängen auf die Gleise gespült, das Schienenbett wurde verschlammt. Bis zum Abend beräumte ein Bagger die Strecke.

An den Eisenbahnunterführungen Geschwister-Scholl-Straße und am Nordbahnhof staute sich das Wasser bis zu einem halben Meter Höhe. An der Bahnhofskreuzung blieb ein Taxi in dem Kunstteich stecken.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Glashütter entdecken Müglitztal-Geschichte neu
03.07.2004

61 Jahre Heimatgeschichte auf 27 000 Zeitungsseiten – so umfangreich ist der Erinnerungsschatz, den Kommunen und Firmen im Müglitztal neu entdecken wollen. Die historischen "Müglitztal-Nachrichten", die im Glashütter Stadtarchiv bisher nur auf vergilbtem Papier existierten, sind seit vorgestern leichter zugänglich: Es gibt die Zeitung, die von 1884 bis 1945 erschien, nunmehr auf CD; die komplette Archivsammlung passt auf 21 Silberscheiben. Jörg Köhler, Chef des Müglitztalbahn-Vereins, übergab am Donnerstag je ein Exemplar an den Glashütter Bürgermeister Frank Reichel und einen der Geschäftsführer von Lange Uhren, Hartmut Knothe; ein drittes behält Köhler selbst. Die drei hatten sich zusammengetan, um die Digitalisierung des alten Regionalblattes zu finanzieren – sie kostete bei einer Spezialfirma 5 500 Euro.

Der Verein, die Stadt und die Uhrenmanufaktur versprechen sich von dem Archiv neue Erkenntnisse über die Regionalgeschichte und die Historie der Uhrmacherei. "Das ist ein Fundus von Informationen, in dem bestimmt auch einiges über Lange steht", hofft etwa Knothe. Bürgermeister Reichel will die elektronische Sammlung zur Vorbereitung kommender Feste nutzen und erwähnt den 500. Stadtgeburtstag im Jahr 2006. Jörg Köhler vom Bahnverein ist indes über die "Müglitztal-Nachrichten" bereits an historische Fotos von Zügen gekommen. "Mit dem CD-Archiv wollen wir auch die Bürger für unsere Vereinsarbeit interessieren", erwähnt er die Hoffnung auf neue Mitstreiter.

Aus reiner Neugier und zum Zeitvertreib soll die Nutzung des Digital-Archivs allerdings nicht möglich sein. Da es nur drei Exemplare gibt, stehen sie lediglich für gemeinnützige Forschungen und Projekte zur Verfügung. Wer diese Bedingung erfüllt, kann mit den Initiatoren einen Lektüretermin vereinbaren.

Info: Stadt Glashütte, Tel. 035053/450, Lange Uhren GmbH, Tel. 035053/440, und foerderverein@mueglitztalbahn.de

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Im Müglitztal werden diese Woche die Gleise gestopft
19.06.2004

Diese Woche sind auf der Müglitztalbahn wieder die Bauarbeiter zugange. Reguläre Stopfarbeiten sind fällig. Nach dem Wiederaufbau der Gleise im vergangenen Jahr sind nun diese Nacharbeiten erforderlich. Wo sich das Schotterbett im Laufe der Zeit etwas gesetzt hat, müssen die Bauarbeiter wieder etwas nachstopfen. Sie gehen Abschnitt für Abschnitt vor, dabei müssen jeweils für einen halben oder ganzen Tag die verschiedenen Bahnübergänge völlig gesperrt werden, wie das Landratsamt informierte. Teilweise ist dabei auch mit Lärm zu rechnen.

Der Neubau der Schrankenanlagen entlang der Bahnstrecke wird im August beginnen. Derzeit sind eine Reihe von Überquerungen nur mit einem Andreaskreuz gesichert, was auch schon zu Unfällen geführt hat. Die ersten Schranken werden in Mühlbach neu aufgebaut, danach kommen der Reihe nach die anderen dran. Außerdem wird Ende September der reguläre Bau der Brücke zwischen Glashütte und Schlottwitz beginnen. Hier fährt der Zug auf einem Provisorium über die Müglitz. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird die Fahrzeit etwas kürzer, wie Bahnsprecherin Kerstin Eckstein informierte.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Beinahe-Zusammenstoß mit der Müglitztalbahn
22.05.2004

Eine alte Weisheit wurde wieder einmal bestätigt: Auch „alte Hasen“ sind gegen Fehlverhalten nicht gefeit. Zu dieser Erkenntnis musste nun auch ein 53-jähriger Berufskraftfahrer aus Dresden kommen. 40 000 Kilometer im Jahr fährt er im Durchschnitt seit vielen Jahren bisher unfallfrei. Und dann kam es am 19. Juli des vergangenen Jahres um 10.50 Uhr an einem Bahnübergang in Schlottwitz zu einer gefährlichen Situation nicht nur für den Angeklagten, sondern auch für die Fahrgäste der Regionalbahn.

Gar nicht auf die Schienen geachtet

Wegen der Hochwasserschäden und der dadurch notwendigen Bauarbeiten war der Bahnbetrieb für fast ein Jahr eingestellt gewesen. Die meisten Kraftfahrer nahmen das Andreaskreuz und andere Verkehrszeichen am Bahnübergang schon gar nicht mehr ernst. So fuhr auch der Angeklagte mit seinem Auto am besagten Tage über den Bahnübergang, ohne seine Geschwindigkeit zu reduzieren und das Geschehen auf dem Gleiskörper zu beobachten. Nur eine Notbremsung durch den Fahrer der Regionalbahn, die wenige Tage zuvor ihren regulären Betrieb wieder aufgenommen hatte, konnte einen Zusammenstoß mit schlimmen Folgen verhindern.

Das Urteil sofort akzeptiert

Wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr hatte sich der Mann nun vor dem Strafrichter am Amtsgericht Dippoldiswalde zu verantworten. Die Schuld des Angeklagten war offenkundig, er hatte beim Überfahren der Gleise nicht die erforderliche Aufmerksamkeit walten lassen. Der Richter verurteilte ihn wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr zu einer Geldstrafe von 1 980 Euro. Da der Angeklagte das Urteil annahm und auch der Staatsanwalt keine Rechtsmittel einlegen wird, ist das Urteil rechtskräftig.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Zu Himmelfahrt mit der Dampflok nach Altenberg
11.05.2004

Die Mitglieder des Fördervereines für die Müglitztalbahn werden auch in diesem Jahr am Dresdner Dampflokfest vom 20. bis zum 23. Mai teilnehmen. Alle Besucher des Festes können sich hier über Neuigkeiten der Bahn informieren, teilt Petra Meinhold vom Förderverein mit. „Vor und nach dem Besuch des Ausstellungsgeländes bieten wir allen Interessierten entspannende, erlebnisreiche Fahrten in das wunderschöne Müglitztal“, so Frau Meinhold.

So dampft zum Beispiel am Himmelfahrtstag, 20. Mai, der „Vatertagsexpreß mit Familienanschluss“ um 9. 30 Uhr vom Dresdner Hauptbahnhof in Richtung Altenberg. „In Bärenstein wird es einen Betriebshalt zum Wassernehmen geben – Gelegenheit für einige schöne Aufnahmen“, so Frau Meinhold. In Altenberg angekommen, ist Zeit mit der Familie eine Wanderung in die Umgebung, zum Beispiel auf den Geisingberg mit dem Luisenturm zu unternehmen. Dort erwarteten die Ausflügler zünftige Blasmusik.

Auch einen Besuch der Bäderlandschaft des Sanatoriums „Raupennest“, des Bergbaumuseums oder der Kräuterlikörfabrik empfiehlt Frau Meinhold. Um 17 Uhr startet der Zug Richtung Elbtal.

Am Sonnabend, 22. Mai, ist der „Müglitztal-Dampfer“ gleich zweimal unterwegs. Der erste Zug startet wieder um 9.30 Uhr im Dresdener Hauptbahnhof. Die Rückfahrt beginnt gegen 13 Uhr in Altenberg.

Die Nachmittagsfahrt startet um 15.30 Uhr in Dresden und geht 19 Uhr von Altenberg zurück. Betriebshalte in Bärenstein gibt es bei beiden Zügen. „Natürlich werden alle Fahrten von Mitgliedern des Vereins begleitet und für das leibliche Wohl ist wie immer gesorgt“, so Petra Meinhold. An beiden Tagen ist auch das Vereins- und Begegnungszentrum im Bahnhof Bärenstein mit seiner Fotoausstellung zur Müglitztalbahn geöffnet. (SZ/mb)

Nähere Infos und Kartenbestellung unter: www.mueglitztalbahn.de, 0175-4152550 oder 035053-42395; Die Fahrten kosten: Dresdener Hauptbahnhof-Altenberg: Erwachsene 25 Euro, Kinder (6-14J.) 16 Euro; Glashütte-Altenberg: 13 Euro (8 Euro).

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Frau stirbt auf den Gleisen der Müglitztalbahn
05.05.2004

Zu einem tragischen Unglück kam es gestern in den frühen Morgenstunden auf der Strecke der Müglitztalbahn. Zwischen Altenberg und Geising wurde gegen 4.30 Uhr eine Frau direkt nach einer Kurve in Höhe des Umspannwerkes vom ersten Regionalzug erfasst, der an diesem Tag in Richtung Heidenau unterwegs war. Dabei wurde sie tödlich verletzt. Das bestätigte auf SZ-Nachfrage das Bundesgrenzschutzamt Chemnitz, das die Ermittlungen zu dem Unglücksfall führt.

Die Identität der Toten konnte inzwischen geklärt werden. Nach Auskunft des Bundesgrenzschutzamtes handele es sich um eine 40-Jährige aus der Region.

Zu den Ursachen konnte sich die Behörde allerdings noch nicht äußern. Es gab gestern Vermutungen, dass möglicherweise ein Suizid vorliegen könnte. Doch das bestätigten die Beamten nicht. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte eine Sprecherin.

Durch das Unglück musste gestern vorübergehend die Bahnstrecke gesperrt werden. Es kam zu sechs Teilausfällen, informierte die Deutsche Bahn AG. Das Unternehmen richtete deshalb kurzfristig einen Bus-Notverkehr ein. Die Busse fuhren zwischen Altenberg und Glashütte. 7.25 Uhr wurde dann die Strecke wieder für den Zugverkehr frei gegeben.

Der Führer des Zuges stand nach diesem für ihn unabwendbaren Ereignis sichtlich unter Schock. Erst nach rund 150 Metern konnte er den Regiosprinter zum Stehen bringen. Wie ein BGS-Beamter, der sich mit ihm nach dem Unfall unterhalten hatte, gegenüber SZ äußerte, war es sein erster derartiger Unfall gewesen. Die Bahn schickte einen Kollegen, der den Zug übernahm sowie einen Mitarbeiter, der psychologischen Beistand leistete.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Pkw stößt in Mühlbach mit Müglitztalbahn zusammen
07.04.2004

Ein Pkw ist gestern Nachmittag in Mühlbach mit einem Zug der Müglitztalbahn zusammengestoßen. Der 38-jährige Fahrer eines VW Golf kam gegen 14 Uhr aus dem Wohngebiet am Sportplatz, wollte an der Gartenstraße den unbeschrankten Bahnüber-gang passieren und auf die Talstraße fahren. Laut Polizei bemerkte der Mann den aus Heidenau herannahenden Regiosprinter trotz mehrerer Warnsignale des Lokführers nicht. „Offenbar überzeugte sich der Pkw-Fahrer nur ungenügend über die Verkehrssituation“, so ein Ermittler. Der Zug erfaßte den Pkw an der Seite. Bei dem Zusammenprall erlitt der Fahrer leichte Verletzungen. Er konnte nach der Behandlung in der Klinik wieder entlas-sen werden.

Zwischen Heidenau und Glashütte fielen fünf Züge aus, zwei weitere verspäteten sich um knapp 50 Minuten, so eine Bahnsprecherin. Auf dem Abschnitt wurde Schienenersatzver-kehr eingerichtet. Kurz vor 17 Uhr wurde die Bahnstrecke wieder freigegeben. Gegen den Unglücksfahrer, der aus der Region Löbau-Zittau stammt, wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Es entstand ein Sachschaden von etwa 20 000 Euro.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Frühjahrsputz in Bärenstein
05.04.2004

Der Förderverein für die Müglitztalbahn veranstaltete am Sonnabend einen Frühjahrsputz entlang der Bahnstrecke. Dabei wurden das Außengelände des Bärensteiner Bahnhofs vom Unrat des Winters gesäubert, Geländer gestrichen und auch die Scheiben des Bahnhofs sind wieder frisch geputzt. Außerdem schmierten Mitglieder Weichen. Das Gleis führt zwar noch ins Nichts, aber vielleicht wird es bald wieder mit der Hauptstrecke verbunden. Dann könnten zum Beispiel Dampf-Sonderzüge in Bärenstein länger Station machen, ohne die Regiosprinter zu behindern. Ein Stopp am Bahnhof soll sich in den nächsten Jahren zunehmend lohnen. Im Gebäude befindet sich schon jetzt eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Strecke. Schon bald könnte auf dem Gelände auch ein restaurierter „Altenberger Wagen“ sein Domizil finden.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Neue Bahnschranken in Schlottwitz und Lauenstein
01.04.2004

Mit dem Schrecken davon kam ein Autofahrer, der am Montag den Bahnübergang in Niederschlottwitz überqueren wollte. Erst sehr spät entdeckte der Autofahrer den Zug und konnte Schlimmeres verhindern. Eine Schlottwitzerin hat diesen Vorfall gesehen und wandte sich an die Sächsische Zeitung, nachdem ihr die Polizei auf telefonische Anfrage mitteilte, dass sie nicht zuständig sei.

gibt es hier keine Blinkleuchte?“ will sie wissen. Früher, das heißt vor dem Hochwasser im August 2002, gab es an dieser Stelle noch Schranken. Das bestätigt Kai Friedländer von der Deutschen Bahn AG. Sein Unternehmen habe die Strecke zwischen Heidenau und Altenberg zwar im Dezember des letzten Jahres in Betrieb genommen, die Arbeiten an der Trasse seien aber noch nicht abgeschlossen. „Wir haben erst einmal die Strecke hergerichtet, damit der Zug fahren kann“, so Friedländer. Einige Arbeiten an den Gleisen stehen noch aus. So unter anderem an den Bahnübergängen in Schlottwitz. Die-se sollen bis Ende 2004 wieder mit Schranken versehen werden. Allerdings werden nur Halbschranken aufgestellt, die von den Zügen aus bedient werden. Vor der Flut gab es Vollschranken, die von Mitarbeitern vor Ort heruntergelassen worden.

Um Unfälle an den Gleisen zu verhindern, übernehmen Zugbegleiter und Lokführer ge-meinsam die Sicherung. Erst nach sehr eindringlichen Warnsignalen setzen die Züge ihre Fahrt fort. Deshalb ist sich Friedländer sicher, dass es momentan kein hohes Gefahrenpo-tential in Schlottwitz gibt.

Auch auf die von der Schlottwitzerin kritisierte Ausschilderung auf der Müglitztalstraße reagierte der Bahnsprecher: Dafür sind Stadt oder Landkreis zuständig.

Jetzt kommen die Baugenehmigungen

Die Bahn hat im Müglitztal dieses Jahr noch gut zu tun. Vorhaben, die über den reinen Wiederaufbau der Flutschäden hinausgehen und wo die Bahntrasse verändert wird, mussten eine neue Baugenehmigung bekommen. Dieses Baurecht ist in diesen Tagen im Müglitztal hergestellt worden, sagte Arndt Eißmann, Projektleiter der Bahn. Dieses Jahr werden vier Schrankenanlagen neu gebaut, die zwei in Schlottwitz, einer in Mühlbach und einer in Lauenstein. Weiter werden noch zwei provisorische Brücken durch feste Bauwer-ke ersetzt. Dafür wird auch noch eine Sperrung der Linie für zwei Tage erforderlich. Der Bahndamm in Weesenstein und in Bärenhecke wird gesichert. Außerdem ersetzt die Bahn provisorische Holzbahnsteige durch dauerhafte Bauten.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Die Bahn bringt Aufwind ins Müglitztal
30.03.2004

Ob Museum oder Skilift, Gaststätte oder Eisstadion, Schwimmbad oder Hotel – wer im Müglitztal und hoch bis Altenberg vom Tourismus lebt, spürte in diesem Winter Aufwind, seitdem die Bahn wieder fährt. Jürgen Albertus, Leiter des Osterzgebirgsmuseums Schloss Lauenstein, geht davon aus, dass bisher in diesem Jahr 700 bis 800 Besucher mehr gekommen sind als im vergangenen Jahr. Damals lag die Besucherzahl bei 10 000, jetzt hofft Albertus, wieder 15 000 zu erreichen, den Stand vor der Flut. Davon kommen etliche mit der Bahn. „Viele Gruppen fragen direkt, wie sich ein Führungstermin mit dem Fahrplan vereinbaren lässt“, sagt Albertus. Das Museum hat seit einem Jahr eine Abteilung zur Müglitztalbahn, die besonders Eisenbahnfans lockt. Für die ist es eine Sache des Stils, wie sie anreisen.

Besonders Wanderer und Skiläufer schätzen die Bahn als Verkehrsmittel. Davon profitieren auch Häuser, die nicht direkt an den Gleisen liegen. Eine beliebte Route führt von Schlottwitz durchs Trebnitztal mit einer Einkehr im „Landgasthof Börnchen“. Von dort ist es noch ein Katzensprung zum Bahnhof Bärenstein, wo die Rückfahrt beginnt. Uto Walther, Wirt vom „Schwalbennest“ in Bärenhecke, schildert: „Manche Gruppen fuhren mit der Schmalspurbahn bis Kipsdorf, wanderten über die Höhe ins Müglitztal. Die aßen bei uns zu Abend und nahmen den letzten Zug nach Dresden. Das ist leider noch nicht wieder möglich.“ – Die Bimmelbahn wartet noch auf den Wiederaufbau.

Auch die umgekehrte Verbindung in die Landeshauptstadt ist für Touristen wertvoll. „Die Gäste nehmen gerne den Zug, um Dresden zu besuchen. Die müssen keinen Parkplatz suchen und von der Zeit her ist es günstig“, sagt André Pöhland, Mitarbeiter im Ratskeller Geising.

Geising spürte im Winter deutlich, dass wieder mehr Gäste kamen. Über 5 000 Besucher mehr zählte allein das Eisstadion im Vergleich zum vergangenen Jahr, berichtet Volkmar Kadner von der Stadtverwaltung. Vor allem Schulklassen kommen gerne mit dem Zug.

Am deutlichsten wird der Gewinn durch die Bahn an der Endstation in Altenberg. Ilona Wittenburg, Mitarbeiterin im Tourist-Info-Büro im Bahnhofsgebäude, berichtet: „Wir haben das deutlich gemerkt, dass mehr Gäste bei uns vorbei schauten. Anfangs kamen Liebhaber der Bahn, die sind einfach so einmal mitgefahren und nach Altenberg gekommen. Das Gros der Gäste waren dann Skifahrer, für die ist das bequemer als mit dem Bus oder dem Auto.“ Wolfgang Reuter, stellvertretender technischer Leiter im Raupennest in Altenberg, berichtet: „Ich hatte gerade gestern wieder Anfragen von älteren Leuten aus Dresden, ob unser Bad geöffnet hat. Die wollen dann mit der Bahn hoch kommen.“ Die Bäderlandschaft im Gesundheitszentrum verzeichnet eine leichte Steigerung, seit die Regiosprinter wieder bis Altenberg rollen.

Damit ist die Bahn wieder auf dem Stand vor der Augustflut 2002. „Mit 1 000 Kunden pro Tag liegen wir auf dem Niveau von Juli 2002. Wir konnten in sehr kurzer Zeit von unserem Angebot mit modernen, schnellen Fahrzeugen überzeugen und sind deshalb optimistisch für weitere Zuwächse“, sagt Klaus-Dieter Martini, Chef von DB-Regio in Sachsen. Besonders erfolgreich waren dieses Jahr die Wintersportzüge. Sie hatten über 10 000 Fahrgäste.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Förderverein zeigt Fotos von der Müglitztalbahn
12.03.2004

Die erste Dampflok in diesem Jahr schnauft am Sonnabend Richtung Altenberg. Für den Freundeskreis der Müglitztalbahn ist das ein willkommener Anlaß, seine neue Fotoausstellung das erste Mal zu zeigen. Zu sehen sind mehr als 50 Fotos vom Wiederaufbau der Müglitztalbahn nach der Flut im Jahr 2002 und ihrer Eröffnung im Dezember 2003.

Gern hätte er mehr Aufnahmen gezeigt, gesteht Vereinsmitglied Eckart Meinhold. Doch leider habe er nach dem Aufruf in der Zeitung nicht sehr viele Angebote bekommen. Wer jetzt noch Fotos beisteuern will, kann dies gerne tun, so Meinhold. Zu den ersten Besuchern, die sich die Ausstellung ansehen werden, gehören Eisenbahnfans aus Chemnitz. Diese reisen mit dem besagten Dampflokzug gegen 12.45 Uhr an, um der Kräuterlikörfabrik in Altenberg einen Besuch abzustatten. Einen kleinen Halt werden sie in Bärenstein einlegen. „Der Sonderzug wird 15 bis 20 Minuten Pause machen“, berichtet Meinhold. Den Grund für diesen Stopp hat die Bahn geliefert: Sie legte den Lokschuppen in Altenberg still. Damit wird das Wasserauftanken für Dampfloks in der Bergstadt erschwert, so Meinhold.

In Bärenstein gibt es noch eine dieser speziellen Tankanlagen. Sie stammt aus der Zeit, als zwischen Heidenau und Altenberg noch die Schmalspurbahn verkehrte. Heute können die Bahnförderer glücklich darüber sein, verschafft es doch ihrem Vereinssitz immer wieder mal Besuch von wahren Eisenbahnfreunden.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


2003 war ein ereignisreiches Jahr für den Förderverein
09.03.2004

Das vergangene Jahr werden die Mitglieder des Fördervereins für die Müglitztalbahn nicht so schnell vergessen. Gleich drei Mal bot sich ein Anlass, groß zu feiern: Ende Juni fuhr der erste Zug nach der Augustflut wieder in Glashütte ein. Ein halbes Jahr später gab die Bahn dann das restliche Stück bis Altenberg für den Zugverkehr frei. Enthusiastische Bahnfreunde konnten somit an dem teilweise wieder sanierten Bärensteiner Bahnhof vorbeifahren. Hier hat der Verein seinen Sitz und noch jede Menge Arbeit, obwohl die Mitglieder um Vereinschef Jörg Köhler im vergangenen Jahr schon viele Schäden von der August-Flut beseitigen konnten.

Das Hochwasser richtete bekanntlich enorme Schäden in dem Gebäude an: „Die Kellerräume waren bis 30 Zentimeter unter der Kellerdecke geflutet; Archiv, Vereinsraum und Spannwerksraum standen unter Wasser. Auch die Gleise wurden komplett unterspült und der Schotter mit Schlamm zugesetzt“, erinnert sich Vereinsmitglied Petra Meinhold. Nachdem der Verein Gelder von der Bundeskulturstiftung bekommen hatte, konnten ihre Mitstreiter vor gut einem Jahr mit der Sanierung beginnen. Nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass das Geld nicht reichen würde.

Zusätzliches Geld bekam der Verein im Mai vom Regierungspräsidium, um Böden auszutauschen und die Entwässerung zu erneuern. Im November konnten die Arbeiten Dank der Fluthilfe-Mittel beendet werden. „Am 15. November haben wir dieses Ereignis mit einem kleinen Fest gefeiert“, erinnert sich Eckart Meinhold. In diesem Jahr werden er und seine Mitstreiter nun die durch die Flut beschädigten Außenanlagen neu gestalten.

Freude herrschte beim Förderverein auch Anfang Februar 2003. Der Auslöser dafür war die Zusage von Fördermitteln. Damit konnte die Restaurierung des so genannten Altenberger Wagens weiter geführt werden. Diesen hatten Eisbahnfreunde im Frühjahr 1998 auf einem Abstellgleis im Böhmischen entdeckt. Zwei Jahre später konnte sich der Verein das gute Stück sichern. Mit dem zugesagten Geld wird der 3-Klasse-Wagen C 4i–35a von der Görlitzer Firma BMS in Ostritz weiter restauriert. „Ziel ist es, die Restaurierung bis 2005 abzuschließen“, so Eckart Meinhold. Danach soll der Wagen am Bärensteiner Bahnhof präsentiert werden.

Im Zusammenhang mit dem Altenberger Wagen forschten Vereinsmitglieder im letzten Jahr fleißig in den Archiven, um fehlende Zeichnungen für die Restaurierung zu finden. Bei diesen Recherchen fanden die Müglitztalbahn-Fans im Archiv des Verkehrsmuseums Nürnberg rund einhundert historische Glas-Dias über die schmalspurige Müglitztalbahn. Diese wurden auf CD-ROMs übertragen und konnten später für die Vereinsarbeit eingesetzt werden. Unter anderem wurde diese Aufnahmen im November und im Dezember in Bärenstein und in Altenberg gezeigt.

Mit historischen, wenngleich nicht ganz so alten Aufnahmen, wird der Verein das diesjährige Jahr beginnen. Die Fotos sind am Wochenende das erste Mal zu sehen. Sie zeigen den Werdegang des Wiederaufbaus der Strecke und ihrer Eröffnung am 20. Dezember 2003. Anlässlich dieses Ereignisses startete der Verein einen Dampfloksonderzug. 136 Kindergartenkinder konnten Dank einer Spende zweier Unternehmen kostenlos mitfahren.

Auch in diesem Jahr wird der Verein wieder mit Partnern einige Dampfloksonderzüge durchs Müglitztal schicken. Der Erste geht bereits am Wochenende auf die Fahrt. Ein anderer wird die Gäste zur 600-Jahr-Feier nach Schlottwitz bringen, lässt sich Eckart Meinhold in die Karten schauen.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Es fährt ein Partyzug nach Altenberg
23.02.2004

„Wir sehen uns heut Abend“, verabschiedet ein junger Snowboarder seine noch frische Bekanntschaft. Das Mädchen winkt ihm noch einmal zu, dreht sich um und reiht sich in die Gruppe der Rehefelder Skifahrer ein.

Neue Leute kennenlernen ist nur eine Möglichkeit von vielen, die der „Train dance“ hergibt. Train dance, so nennt sich der Partyzug, der am Sonnabendmittag im Altenberger Bahnhof Halt machte. Fünf Waggons und ein Gepäckwagen beförderten 300 junge Wintersportfans in die Bergstadt. Aufgewärmt und fit für die Piste waren sie, schließlich ging’s schon um 10 Uhr am Bahnhof Leipzig los. Bei Zwischenstopps in Dresden und Heidenau hatten sich noch weitere Partygäste dazu gesellt.

Diese war keine der üblichen Bahnfahrten, bei denen jeder genervt versucht, den Blicken des Gegenüber auszuweichen oder es wie Hechtsuppe zieht, weil das Fenster klemmt und nicht mehr zu schließen geht. Nein, in diesem Fall verfolgten alle Reisenden ein Ziel: feiern, feiern, feiern. Die passende Musik steuerten drei DJs aus Halle und Leipzig bei. Zu House, Funk & Soul tanzten die Bordgäste so gut es eben ging in den dicken Ski- und Snowboardhosen.

Es schien, mancher Ankömmling machte bei der Ankunft in Altenberg zum ersten Mal die Bekanntschaft mit Schnee: Schnell erklommen drei kräftige Kerle einen zusammengeschobenen Schneehügel und posierten fürs Foto. Während die einen noch mit dem Zusammensuchen ihrer sieben Skisachen beschäftigt waren, fragten andere ungeduldig nach dem Lift. Möglichst schnell auf die Piste wollten auch Manuela Bitesch und Luise Meinhardt. Eingepackt in warme Thermosachen schauten sie sich suchend nach dem Weg zum Skihang um. Die beiden Freundinnen reisen schon seit Freitag durch die Lande: „Wir kommen aus Weimar, haben am Freitag bei meiner Schwester in Leipzig übernachtet und sind Sonnabendfrüh in den Partyzug nach Altenberg gestiegen“, erzählt Manuela Bitesch aufgeregt.

Alle Fäden in der Hand zu behalten, damit ist Jens Grüner derweil beschäftigt von der Leipziger Event- und Werbeagentur heimrich & hannot, wo die Idee vom „Train dance“ zur Welt kam. Nach drei gelungenen Veranstaltungen behält er auch bei der vierten den Überblick. „Die Entscheidung fiel auf die Bergstadt, weil wir nach Orten suchten, die zu dieser Jahreszeit für den Wintersport attraktiv sind. Hier ist der Lift direkt neben dem Bahnhof, für unser Event optimal“, erzählt Grüner. Wer sich lieber im Warmen aalt, kaufte im Zug einfach das Angebot „Winterwellness im Wellnessbad“ und ab ging's ins warme Wasser in der Raupennest-Bäderlandschaft. Ein Skipass für den Altenberger Lift, den Rehefelder Lift oder die Teilnahme am Funrodelwettbewerb inklusive Schlitten waren weitere Angebote.

Initiator des Events ist der Nahverkehrsverband Leipzig, der zeigen will: Zug fahren macht Spaß. Als der Zug um 19 Uhr von Altenberg wieder abfuhr, ging die Fete weiter.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Fahrgäste kehren zur Bahn zurück
05.02.2004

Erste Verkehrszählungen belegen es: Die Fahrgäste sind nach der Wiedereröffnung der Müglitztalbahn und der Sachsenmagistrale zu ihren Zügen zurückgekehrt. Beide Strecken waren durch das Hochwasser im August 2002 fast völlig zerstört worden.

Auf der Müglitztalbahn sind derzeit mehr als 1000 Reisende pro Tag unterwegs, also rund so viele wie vor der Flut. Das haben Stichproben ergeben“, sagt Bahnsprecher Volker Knauer. Die Zahlen sind allerdings noch nicht repräsentativ, verläßliche Angaben sind erst nach einem halben Jahr möglich. „Aber die Tendenz ist durchaus positiv“, so Knauer.

Auf der Strecke Heidenau–Altenberg fahren seit 20. Dezember wieder die modernen Triebwagen montags bis freitags von 4.30 Uhr bis 20.30 Uhr fast durchgehend im Ein-Stunden-Takt. Bis 12. März fährt ein Zugpaar von und bis Dresden-Hauptbahnhof (Abfahrt in Dresden jeweils 8.16 Uhr, Rückfahrt ab Altenberg 16.34 Uhr). An den Wochenenden rollen die Züge aller zwei Stunden.

Speziell für den Wintersportler verkehren bei günstigen Schneeverhältnissen zwei Züge von Dresden (Abfahrt 7.47 und 9.47 Uhr) nach Altenberg (Rückfahrt 15.02 und 17.01 Uhr ab Altenberg).

Bereits seit 14. Dezember rollt es zur Freude vieler Berufspendler auch wieder auf der Sachsenmagistrale. Auf dem Abschnitt Dresden–Tharandt rollen die Züge der Interregio-Expresslinie Dresden–Zwickau im Zwei-Stunden-Takt, der Regionalexpress-Linie Dresden–Freiberg–Zwickau (RE 30) im Ein-Stunden-Takt und der S-Bahn Linie 3 Dresden–Tharandt im Halbstunden-Takt. Auch hier fahren mindestens so viele Reisende wie vor der Flut mit den Zügen, sagt der Bahnsprecher. So wurden im RE 30 täglich rund 6 700 Fahrgäste gezählt, in der S-Bahn 2 300.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Bis zum Herbst wird noch gebaut
19.01.2004

Die Bahn hat die Strecke im Müglitztal nicht einfach wieder aufgebaut. Sondern, wo es sich anbot, wurde die Trasse moderner ausgebaut und vor allem auch der Hochwasserschutz berücksichtigt. Damit hat sich die Bahn offenbar auch Kritik zu Herzen genommen, die Wasserbau-Fachleute am ersten Teil des Wiederaufbaus zwischen Heidenau und Glashütte geübt hatten, wo die Züge schon seit Juni letzten Jahres wieder fahren.

Bemängelt wurde an diesem ersten Bauabschnitt, daß bei dem reinen Wiederaufbau vor allem bei der Gestaltung von Brücken in Schlottwitz keine Rücksicht auf neue Erkenntnisse des Hochwasserschutzes nach der Augustflut 2002 genommen wurde. Nun hat die Bahn daraus Lehren gezogen. In Bärenstein am Hammer wurde die Brücke angehoben und verbreitert. Das ist eine schwierige Aktion, weil auch die Gleise an die neue Brückenhöhe angepaßt werden mußten.

Eine weiteres Bauwerk oberhalb des Bahnhofs Bärenstein überquert momentan nur provisorisch die Müglitz. Diese Brücke wird erst nach weiteren Absprachen mit der Talsperrenverwaltung in ihrer endgültigen Form gebaut. Denn an dieser Stelle muß auch noch eine Straßenbrücke erneuert werden. Und für den Hochwasserschutz ist das Zusammenwirken beider Bauwerke entscheidend.

Weiter ließ die Bahn allein auf dem Streckenabschnitt zwischen Glashütte und Altenberg acht Stützwände mit einer Gesamtlänge von 945 Metern neu errichten. Sie sollen an besonders gefährdeten Stellen den Bahndamm gegen die Unterspülung bei künftigen Müglitzfluten schützen, wie Ralf Krüger der Projektleiter für den Wiederaufbau der Müglitztalbahn bei DB Projektbau informierte.

Eine wesentliche Neuerung ist der funkgesteuerte Zugleitbetrieb. Damit benötigen die Triebwagen unterwegs keine Signale mehr, sondern sie werden über Funksignale gelenkt. Das ist einerseits für die Bahn eine Rationalisierung, andererseits ein Sicherheitsgewinn. Die Lokführer sind jetzt fast auf der ganzen Strecke über Funk erreichbar. Dazu wurden neue Funkmasten errichtet. Fünf Bahnübergänge werden noch neu gestaltet, so daß der Zug wieder durchfahren kann. Jetzt hält er vor jedem unbeschrankten Übergang an größeren Straßen und paßt auf, daß kein unachtsamer Autofahrer die Gleise quert.

Noch bis zum Herbst 2004 wird an der Müglitztalbahn gebaut. Jetzt sind vor allem die Bahnsteige und die Übergänge an der Reihe.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Schwatz in der Wartehalle
07.01.2004

In der Wartehalle des Bahnhofsgebäudes sitzt eine Frau mit ihrem Hund. Die Bekannte, auf die sie wartet, kommt wieder einmal zu spät. So hat sie Zeit für einen Schwatz und erzählt, daß der Hund Daddy heißt, neun Jahre alt ist und eigentlich ihrer Tochter gehört. Die arbeitet an der Bob- und Rennschlittenbahn und deshalb geht Helga Fach meistens mit Daddy spazieren.

Edith und Hans Hultzsch sind extra aus Geising gekommen, um sich das neue Tourist-Informations-Büro in der Bahnhofshalle anzuschauen. Sie sind beeindruckt von der modernen Ausstattung und wünschen sich, daß die „zwielichtigen Gestalten“, die früher den Warteraum bevölkerten, angesichts der freundlichen, hellen und vor allem sauberen Umgebung in Zukunft wegbleiben.

Ute Marschner und ihre drei Mitarbeiter im Tourist-Info-Büro bereiten die nächsten Saison-Höhepunkte vor. Auch wenn Petra Zieger mit ihrer Band erst am 14. Februar in der Erzgebirgsarena in Altenberg auftritt, muss viel organisiert werden. Damit die Leute beim Konzert auch etwas Essen und Trinken können, wird eine Catering-Firma gebraucht.

In den nächsten Wochen stehen an der Bobbahn viele nationale und internationale Wettkämpfe an, deren Höhepunkt zweifellos die Skeleton-Europameisterschaft im Februar sein wird. Anfragen zu Urlaubsquartieren müssen schnell beantwortet werden. Seit Ende Oktober gibt es auch Fahrkarten für Bus und Bahn in der Touristen-Information. Am Busbahnhof treffe ich das Geisinger Ehepaar wieder. Es will mit dem Bus halb zehn in Richtung Dresden wieder nach Hause.

Bis in die Landeshauptstadt fährt Sandra Seifert mit. Die junge Frau arbeitet in einer Gaststätte an der Frauenkirche. Ein Auto der Rehaklinik hält direkt in der Busgasse. Der Fahrer stellt zwei große Koffer auf den Platz. Eine Frau steigt aus.

Da es bis zur Abfahrt noch etwas dauert, erfahre ich, dass Marianne Ptock in Dresden wohnt und schon neun Mal zur Kur in Altenberg war, weil es ihr hier so gut gefällt. Am Nachbarsteig kündigt die Anzeigetafel einen Bus nach Teplice an. Trotz strahlendem Sonnenschein will allerdings heute offenbar kein Altenberger per Bus zum Einkaufen in das nahe Nachbarland.

(Quelle: Sächsische Zeitung)


Jörg Köhler